Chronik des Elferrats bis 2003

Der Karneval beim Elferrat der Kolpingsfamilie Elten

(Beitrag von Doris Kerkhoff und Köbi Daams - Quelle: "Geck Chronik - 33 Jahre Geck 1971-2003")

 

Programm des Sportvereins Fortuna Elten, aufgetaucht in den Unterlagen des Kolping ChronistenProgramm des Sportvereins Fortuna Elten, aufgetaucht in den Unterlagen des Kolping ChronistenUnter der Leitung von Gerd Verhey (Gerdje Post) wurde 1953 die erste Sitzung präsentiert. Zu den ersten Aktiven gehörten Franz (Zappel) Berg, Köbi Daams und Theo Meyer. Köbi und Theo berichteten als Hennecke und Bettje über Eltener Neues. Zappel hatte dabei eine stumme Rolle.

Er stellte einen Römer dar und stand schweigend auf dem Kopf am Rand der Bühne. (Ob wohl alle guten Büttenredner ihre Karriere mit Schweigen beginnen?) Alle drei gehören immer noch zum Elferrat. Bemerkenswert!

Es wollte trotz des großen Erfolges jedoch nicht recht weitergehen. Nach einigen personellen Veränderungen veranstaltet die Kolpingsfamilie aber seit 1957 ununterbrochen ihre närrische Sitzung. Sitzungspräsident war erstmalig Köbi Daams. 1958 leitete Hein Verheyen die Sitzung. Von 1959 bis 1961 präsidierte Theo Naß, danach bis 1988 Köbi, der aus Anlass des Präsidentenwechsels vom Kolping-Elferrat zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde.

Von 1989 bis 1996 war Peter Derksen Präsident. 1997 wurde die Sitzung von zwei langjährigen Akteuren, Günter Roelevink und Ludger de Graaff, geleitet. Seit 1998 führt Günter als Präsident durchs Programm, Ludger ist unser Vize.

Programm 1957                               Programm 1957Unverzichtbar für reibungslose Gestaltung einer Sitzung ist der Regisseur. Er ist „Mädchen für alles“ und muss mit viel Geschick auf die Akteure eingehen sowie Technik, Musik, Beleuchtung und Bühnengestaltung in Einklang bringen.

Nerven wie Drahtseile sind die besten Voraussetzungen. Mit großem Einsatz und Freude an der Sache leistete erfolgreich diese Arbeit: Heinz Stroer, Wilhelm de Graaff und Dieter Kaal. Seit einigen Jahren eifert unser Vize Ludger de Graaff in diesem Metier seinen Vorgängern nach.

Köbi Daams, Willi de Graaff, Karl KönkesKöbi Daams
Willi de Graaff
Karl Könkes
Im Laufe der 50-er Jahre standen sehr viele Akteure auf der Bühne im Kolpinghaus. Sie alle zu nennen reichen Platz und Gedächtnis nicht aus. Stellvertretend für sie seien genannt

Die Büttenredner: Willi Osterkamp, Zappel Berg, Franziska Berg, Helmut "Spaniello" Spaan, Franz Wennekers, Clemens Roelevink, Peter Hamann, Hein Verheyen, Ludger Gerritschen, Theo Meier im Duo mit Georg Arntzen und später mit Dieter van Embden, die Disco-Omas Marlies Hox und Doris Kerkhoff.

Die Sänger: Walter Roers - als Sänger der ersten Stunde - mit seinem Lied "Kom es gauw in't Päperkämpke”", gefolgt von der Gruppe " de Wühlpänse". Eltener Neues aus dem Munde der "Gemeindearbeiter" Hein Meisters, Robert Christ, Martin van Stuyvenberg und Dieter Kaal. Freddy Stokman im Duo mit Peter Derksen oder beide im Quartett mit Dieter Kaal und Egon Mittelstaedt (auch als Solist) die große Politik glossierend, Fez und Persiflagen mit bemerkenswerter Musikalität singend. Unser "Politisches Potpourri"” mit Martin van Stuyvenberg, Hein Verheyen, Gerdi Verheyen, Manfred Kawohl und dem Akkordeonisten Hein "Konkel" Jansen einfühlsam die Eigenarten Eltens und seiner Bewohner sowie die lokale Politik besingend. Unvergessen der Ohrwurm aus Anlass der Eingemeindung 1975 "Ein Elt'ner kann niemals ein Emmericher sein". Das "Trio Lokalis" mit Eltener Geschichten: hervorragender Gesang mit Gitarrenbegleitung von Guido Meyer und Stephan van Lier und einer bemerkenswerten Plauderei der besonderen Art mit tollem Wortwitz von Burkhard Look.

War bis 1972 das Ballett der Gesellenfunker Emmerich Gast bei unseren Sitzungen, fanden sich 1973 erstmals Mädchen aus Elten als Kolping-Ballett zusammen. Mit Musikalität, Temperament und Charme wurde die Premiere gemeistert - Erfolg, der sich bis heute fortsetzt. Der Name der Truppe: "Lurenas" den Vornamen der Betreuerinnen der ersten Stunde Louisa van Lier (jahrelang Kostümbildnerin) und Irene Tenbrink (Choreographie und Training) angepasst.

Elferrat der Kolpingsfamilie Elten 1992 1993Elferrat der Kolpingsfamilie Elten 1992/1993Besonders im Zusammenhang mit dem Ballett muss der Maskenbildner genannt werden. Aber nicht nur für die reizenden Mädchen sondern auch für alle übrigen Akteure unterstrich er die Wirkung auf die Zuschauer mit gelungenen Bildnissen. Dafür standen Jahrzehnte Fritz Reckmann sen. und dann Fritz Reckmann jun. Ihre Arbeit und das dazu gehörende Material stifteten sie Jahr für Jahr dem Elferrat. Die nachfolgende Gruppe Sonja Hoffmann, Bärbel Berg, Wilma Thebes und Brigitte Breeman, die unkompliziert und mit viel Engagement in die Bresche sprang, meistert die Aufgabe ausgezeichnet, Ihre Kreativität hat bei den Zuschauern schon öfters ein erstauntes "Aaah" und "Oooh" ausgelöst.

Das harmonische zusammenwirken von Musik, Elferrat und Ballett hat immer wieder das Publikum begeistert. Somit kommt auch den Musikgruppierungen die Aufgabe zu, Stimmung zu erzeugen und zu vertiefen. Auf der langen Sitzungsreise ist das immer wieder gelungen. Nach der Hauskapelle, die als erste Formation 1953 mit de "Konkels" Hein und Bernd Jansen (Akkordeon, Klarinette), Hein Düffels (Klavier) und Jupp Getz jun. (Schlagzeug) die Sitzung begleiteten, haben mehrere Kapellen ihre Visitenkarte abgegeben. Einige, die längere Zeit mit uns waren, seien hier genannt: "Tanzkapelle Willy Heering“, in karnevalistischer Übertreibung auch "William Walfisch" genannt, brachte einen eigenen Schlager auf Elten heraus.

Die "Bellamy's” unter der Leitung des Komitee-Mitgliedes Bernd Schugt (Ehrenmitglied) mit hervorragenden musikalischen Arrangements für die Schlussnummer und dem 1985 mit Text und Musik aus seiner Feder stammenden, speziell für unseren Elferrat geschriebenen Sessionsschlager "Loot se alle moor miere, wej fiere".

Die Bellamy´s 1979                              Die "Bellamy´s" 1979Ferner die "Eltener Karnevals-Kapelle"- EKK -, zusammengesetzt aus Mitgliedern des Eltener Musikvereins unter Leitung von Horst Verhey, eine Formation, die mit ihrem unvergleichlichen Sound seit einigen Jahren in Elten alle karnevalistischen Sitzungen begleitet, und um die man uns landauf, landab beneidet.

Wie bei allem sind technische Dienste unerlässlich, sonst kann nichts inszeniert werden. Von der einfachen Befestigung einer Dachlatte bis zur Computer-berechneten Herstellung eines Zwiebelturmes für einen orientalischen Palast, alles wird geschafft. Die in diesem Bereich Tätigen treten nicht ins Rampenlicht, sind aber unverzichtbar und immer bereit:

Bau der Kulisse und Saalschmuck: Kurt van den Boom, Manfred Kawohl, Willi Berg, Anton Lueb und Ludger Palm.

Licht-Spezial-Effekte: Stefan Kroes und Sven Versteegen.

Beschallung: Hi-Sound, Hans-Bernd de Graaff, Thomas Terwiel seit es die Sitzung und entsprechende Technik gibt.

Künstlerische Ausstattung der Kulisse: Georg Röther (seit Jahrzehnten).

Video-Technik: Elisabeth und Manfred Angenendt mit ihren heranwachsenden Söhnen.

Bühnenmeister: Erich Evers und sein Sohn Ludger.

Organisation des Kartenvorverkaufs und Platzverteilung: Heinz Evers.

Narrenspiegel-Redaktion: Barbara und Marco Wezendonk, Michaela de Graaff, Layout: Elisabeth und Manfred Angenendt.

Wenn wir die Sitzung im Jubiläumsjahr zum Vergleich heranziehen, stellen wir fest, was geblieben und was anders geworden ist. Geblieben ist die Begeisterung. Sie ist heute ebenso groß wie vor 50 Jahren. Der Spaß an "Eltener Neues", das Schmunzeln über die Schwächen des Mitmenschen ist ungebrochen. Seit Jahren gekonnt dargeboten (auf Eltener Platt) von Astrid Kersjes, Anke Kawohl und Sabine Kuhn. Der Wunsch nach der Rede aus der Bütt – der Rolle des karnevalistischen Alleinunterhalters - an die sich die jüngere Generation nur zögerlich wagt, ist geblieben. Dennoch "En Tütt in de Bütt", seit geraumer Zeit dargestellt von unserer Generalsekretärin Doris Kerkhoff ist Ohren- und Augenweide, Peter Winkelmann hat sich nach einer Pause aus beruflichen Gründen wieder in die Bütt getraut. Sein "Reporter" war gelungen. Weiter so!

Sabine Gerritschen, alleine oder mit Marlies Hox und/oder Ludger Gerritschen im Sketch, das Publikum öfters in den Ablauf einbeziehend, bringt gelungene Neuorientierung der Sprechunterhaltung, manchmal von Ludger de Graaff mit seiner Gitarre gesanglich urkomisch untermalt. Oder, einmal anders, Mitglieder der Männertanzgruppe Mc Päck, die sich mit Sketchen zwischen den einzelnen Programmpunkten passend zum Sitzungsmotto an das närrische Auditorium wandten. Mit viel Witz, bis hin zur auf der Bühne gefertigter Grillwurst, ließen Willi Berg, Henry Slagmeulen, Erich Kersjes und Klaudia Daams das Publikum an Freuden und Leiden eines Camping-Urlaubes teilhaben. Neue Wege zur Unterhaltung geht seit einigen Jahren auch das Quartett "Retteketett". Helmut Thebes, Christian Gerritzen, Thomas Daams und Michael Heuser zeigen Unterhaltung mit dem Hang zu Maske und Kostüm bei zeitgemäßer oder klassischer Musik und immer wieder neuen technischen Überraschungen zum Thema von ihrem Tüftler Christiaan Gerritzen. Wir erinnern uns gerne an die schwebenden Funkenmariechen!

Erfreulich ist, dass Jugend da ist. Wenn man sich ihrer annimmt, gelingt auch der Einstieg. Helmut Thebes nahm einige beim Wort und sammelte sie bei "TNT" ( thebes-nachwuchs-truppe). Zehn junge Männer, unter gekonnter Regie von Dunja Gremann-Mulder, bringen eine gelungene musikalische Themenshow zu alten Schlagern. Bemerkenswert in diesem Jahr war Ralf Jansen als Frontmann, der mit viel Witz den Unterschied zwischen damals und heute vorstellte. Nochmals junge Leute: unter Anleitung von Heidi Breuker und Gregor Koster hatte die Kolping-Jugend ihren Einstand. Eine ebenfalls von 10 Akteuren musikalisch punktgenau dargebotene Mülleimer-Serenade hatte beim Publikum ausgezeichnete Resonanz. Wir wünschen ihnen für die Zukunft auch soviel Beifall. Über letzteren, in großem Maße gespendet, braucht sich die Truppe mit der immerwährenden Jugend nicht zuDas Kolpingballett 2002Das Kolpingballett 2002 beklagen: das Ballett, seit seinem Bestehen ein Highlight in einer Sitzung. Mit jugendlichem Charme, Musikalität, Temperament und Fitness gab es immer wieder wunderbareDarbietungen, die Auge und Ohr betörten. Herausragend in den letzten Jahren: ein Ausschnitt aus "Lord of the dance" nach einer irischen Stepptanz-Version, "Spanish dreams" mit südländischem Feuer und ein Medley nach Melodien aus James-Bond-Filmen. Das Ballett erntet zwar den Jubel, muss aber, um das zu erreichen, von allen anderen das längste und härteste Training absolvieren. Stellvertretend für alle, die auf unserer Bühne tanzten, die Namen der derzeitigen Formation: Maren Berg, Jessica Strupp, Ann-Christin Gerritzen, Betty Schiffer, Stefanie Gutsche, Kirsten Hüting, Sandra Winnig, Lina van Nüss, Tinneke Thebes, Ann Maria Roelevink, Kim Engelbarts, Simone van de Loo, Karin Hoolmann und - siehe da - seit ein paar Jahren zeigen auch Männer ihre Tanzkunst: Henry Slagmeulen und Gregor Koster. Für Choreographie und Training tragen seit einigen Jahren Andrea Reims und Michaela Gerritzen die Verantwortung. Die Kostüme schneidern mit viel Geschick Henny van den Boom und Thea Daams.

Zu guter Letzt soll der Reigen der Darstellenden geschlossen werden von denen, die am Anfang einer Sitzung einziehen und sie mit reizendem Lächeln wieder beenden: den Funkenmariechen. Im Jubiläumsjahr: Corinna Verheyen und Maike Daams.

Zur Organisation: Der Elferrat ist Teil einer Gruppe in der Kolpingfamilie Elten. Gerdi Verheyen, ehemaliger Aktiver und viele Jahre Mitglied des Kolpingvorstandes, hat sie einmal zutreffend "Abteilung närrisches Treiben" genannt. Circa 90 Personen zählen sich z.Zt. dazu. Sie hat auch einen Vorstand. Dazu gehören die beiden Präsidenten Günter Roelevink und Ludger de Graaff, die Generalsekretärin Doris Kerkhoff, die Schriftführerin Ingrid Roelevink, der Kassierer Freddy Stokman, die Beisitzer Barbara Wezendonk, Christoph Daams, Henny und Kurt van den Boom und Michaela de Graaff.

Köbi Daams, Achim Pollmann, Günter RoelevinkKöbi Daams (Ehrenpräsident)
Achim Pollmann (HCE 2002/2003)
Günter Roelevink (Präsident)
Unter einer eigenen Standarte versammeln sich die Kolpingnarren seit der Session 1989/90 . Nach einer Idee von Peter Derksen, kunsthandwerklich erstellt von Georg Röther, Alex Maier Jr. und Wim Buiting, finden wir das Eltener Wappentier als sich zuprostenden Doppeladler wieder. Dasselbe Motiv schmückt den Komiteeorden, den es seit der Session 1990/91 gibt. Seit November 1991 wird alle Jahre wieder für besondere Verdienste der beispielhafte Karnevalist zum "Homo Carnevali Exemplaris" (kurz HCE) ernannt. Aus diesem Anlass wird ihm jeweils für ein Jahr die von Franz Wennekers gestiftete Ehrenkette mit Orden verliehen.

Seit 1986 gibt der Elferrat zu jeder Sitzung den "Narrenspiegel” heraus. Die Schrift soll ein bisschen Einblick in unser Tun vermitteln und damit die Verbindung zwischen den Akteuren auf der Bühne, den Zuschauern und der Bevölkerung Eltens vertiefen. Mit dem Elferrat der St.Martinus-Schützenbruderschaft beginnen wir jeweils im November zusammen die kommende Karnevalssession mit dem Narrenerwachen. Die Elferräte der Schützenbruderschaft und der Kolpingsfamilie veranstalten seit 1964 ununterbrochen neben ihren vereinseigenen Sitzungen für die Öffentlichkeit eine Gemeinschaftssitzung.

Möge der Kalenderspruch „Gott sei Dank, dass der Spaß nicht totzukriegen ist in dieser mürrischen Welt“ die Akteure und unsere Zuschauer und Zuhörer zu fröhlichem Mitmachen weiter beflügeln.

Doris Kerkhoff, Köbi Daams

 


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